Nach dem heute anstehenden Abschied vom Sequoia National Park steht uns eine der längsten Auto-Etappen des Urlaubs bevor. In Luftlinie gemessen sind es vom Park zwar nur rund 70 km bis nach Lone Pine, unserem heutigen Ziel. Dazwischen liegt aber die Hauptkette der Sierra Nevada, über die im Umkreis von 150 km keine Straße führt.
Die zweite Nacht im Zelt verläuft deutlich bequemer als die Erste, dafür wachen wir leider bei strömendem Regen auf. Der Wetterbericht vom Vortag stimmt uns aber hoffnungsvoll und wir weichen zunächst ins trockene Auto aus. Gegen 10 Uhr lässt der Regen nach und wir fahren für ein verspätetes Frühstück nach Lodgepole, wo sich zur Not auch ein paar Indoor-Beschäftigungen finden würden.
Die Beurteilung unserer ersten Nacht im Zelt fällt unterschiedlich aus. Ich persönlich habe passabel geschlafen, Camping-Novize Nico ist aber mangels Schlaf ein wenig unleidig. Wir halten fest, dass es am nächsten Campingplatz Sinn machen könnte, den Boden etwas gründlicher nach Steinen abzusuchen.
Es ist Montag und nach drei Nächten steht heute der Abschied von unseren Gastgebern Tex und Chris und von San Francisco an. Unser Frühstück muss heute im Haus stattfinden, weil das Wetter deutlich ungemütlicher aussieht als am Wochenende. Heute startet also der eigentliche Roadtrip, wir haben uns für den ersten Tag aber eine moderate Strecke vorgenommen.
Die Golden Bay Bridge entdeckt man am besten mit dem Fahrrad. Nach ein paar windigen Meilen wartet auf der anderen Seite Sausalito, ein Städtchen mit teuren Ferienwohnungen, vielen Fahrrädern und überraschend gutem Essen.
Es ist Samstag und der 4. Juli, wir haben also Independence Day. Unser Gastgeber Chris hat uns am Vortag ein paar Tipps und Hinweise gegeben und besonders das Feuerwerk über der San Francisco Bay als Highlight angepriesen, für das man sich seiner Meinung nach einen hochgelegenen Punkt in der Stadt suchen sollte. Ansonsten fällt uns sehr schnell auf, dass uns kaum etwas auffällt.
Wir haben uns vorab nicht großartig mit dem Thema Jetlag beschäftigt aber instinktiv alles richtig gemacht: Während der 27-stündigen Reise haben wir dem stetig wachsenden Drang nach einem Nickerchen widerstanden und sind zur Ortszeit Abends normal schlafen gegangen. Wir wachen gegen 8 Uhr auf und fühlen uns fit, die innere Uhr ist eingetaktet.
Der Wecker klingelt um 4 Uhr, wir haben aber ohnehin kaum ein Auge zugemacht. Wir holen an der Rezeption unsere vorbestellten Lunchpakete ab. Der Bus nach Tegel hält fast direkt vor unserem Hotel, wir kommen gute zwei Stunden vor Abflug am Flughafen an und haben noch reichlich Zeit, unser mitgebrachtes Frühstück aufzuessen.