Unser letzter Morgen in den USA startet um 6 Uhr. Der Flug soll um 10:25 Uhr gehen, vorher muss noch das Auto abgegeben werden und wir wollen noch am Flughafen eine Möglichkeit zum Frühstücken suchen. Wir sparen uns alle Sentimentalitäten, nehmen nur unsere letzten beiden Äpfel mit und sitzen eine halbe Stunde später schon im Auto.
Unser letzter kompletter Tag vor dem Rückflug startet im strömenden Regen. Der Grand Canyon ist wieder hinter einem undurchdringlichen Schleier verschwunden und wir sehen zu, möglichst schnell auf die Straße zu kommen. Nachdem das Auto beladen ist gehen wir arbeitsteilig vor: Nico bewacht das Fahrzeug, ich checke aus und Christopher organisiert den unverzichtbaren Morgenkaffee von der Frühstücksbar.
Zum Finale steht das – im wahrsten Sinne des Wortes – größte Highlight im Südwesten auf dem an: Der Grand Canyon ist einfach zu gewaltig, um ihn mit den Sinnen zu erfassen.
Eine ordentliche Reise hat immer zwei Arten von Höhepunkten: Die Geplanten und die Ungeplanten. Erfahrungen wie die Wanderung auf Angels Landing oder die Wanderungen im Sequoia NP bleiben in der Erinnerung, aber zu jeder größeren Reise gehört auch mindestens eine Fehlplanung, eine Panne, oder ein ungewolltes Ereignis, das sich meistens noch stärker ins Gedächtnis einbrennt.
Das Programm für den heutigen Tag hatten wir so vor Beginn des Urlaubs überhaupt nicht auf dem Schirm. Erst seit unserer Entscheidung in Pahrump, die National Parks um Moab (Arches und Canyonlands) nicht anzusteuern, ist plötzlich zwischen Bryce Canyon NP und Grand Canyon eine Lücke von zwei Tagen zu füllen. In den letzten Tagen haben wir uns deshalb etwas genauer mit der Gegend beschäftigt.
Nach drei Nächten im Bundesstaat Utah ist uns schon aufgefallen, dass die Dichte an Sehenswürdigkeiten verglichen mit California und Nevada so hoch ist, dass unsere Tagesetappen ziemlich kurz ausfallen. Nach zwei kompletten Tagen im Zion NP steuern wir heute den deutlich bekannteren Bryce Canyon NP an, der aber auch gerade 150 km weiter liegt.
Heute sind wir um sieben Uhr auf den Beinen. Auf dem Plan steht die Wanderung der Wanderungen: Die Besteigung von Angels Landing. Um dafür gerüstet zu sein wollen wir heute vom Frühstück im Motel mitnehmen, was zu holen ist.
Wer früh aufstehen will sollte sich einen Wecker stellen. Haben wir nicht gemacht, dementsprechend sind wir auch erst gegen halb neun langsam auf den Beinen. Da wir gestern aber noch unsere Unterkunftsfrage für heute geklärt und uns gegen Camping entschieden haben ist das nicht weiter wild. Wir packen zusammen und brechen zum gute 60 km entfernten Zion National Park auf.
Wir starten heute in die zweite Hälfte unseres Roadtrips und brechen zu unserer Schleife durch die Bundesstaaten Utah und Arizona auf. Nach zwei Nächten in unserem Ferienhaus in Pahrump dauert heute aber das Packen und Zusammensuchen unserer Sachen etwas länger, wir haben unsere komfortable Unterkunft sehr genossen und uns dementsprechend ausgebreitet.