Rückflug nach Berlin, Auspacken und Jetlag

Rückflug nach Berlin, Auspacken und Jetlag

Unser letzter Morgen in den USA startet um 6 Uhr. Der Flug soll um 10:25 Uhr gehen, vorher muss noch das Auto abgegeben werden und wir wollen noch am Flughafen eine Möglichkeit zum Frühstücken suchen. Wir sparen uns alle Sentimentalitäten, nehmen nur unsere letzten beiden Äpfel mit und sitzen eine halbe Stunde später schon im Auto.

Auf dem erfreulich leeren Las Vegas Boulevard geht es nach Süden, vorbei am berühmten Welcome to Las Vegas-Schild. Die Einfahrt zum Mietwagencenter ist nicht zu verfehlen, jeder Anbieter hat hier seine eigene Parkhausetage und alles ist perfekt ausgeschildert. Wir räumen den Kofferraum aus, der Angestellte stellt uns ohne Beanstandungen eine Quittung aus und wir so verabschieden uns von unserem lieb gewonnenen fahrbaren Untersatz. Ein Stockwerk tiefer halten die Shuttlebusse zu den Terminals und gegen 7:15 Uhr stehen wir am Eingang zum Terminal 1.

Es folgen: Chaos. Und Stress.

Typisch für die USA ist, dass man statt am Schalter am Automaten eincheckt. Nico, dessen Bordkarte zuerst ausgedruckt wird, schaut mich plötzlich alarmiert an: Laut Ausdruck geht unser Flug zwei Stunden früher als im Plan, das Boarding startet in zwanzig Minuten 😐

Ab diesem Moment sind alle Gedanken an Frühstück verschwunden und wir rennen. Sprichwörtlich. Die  Sicherheitskontrolle ist unfassbar unorganisiert und das Warten dauert Ewigkeiten, auch dank einer Großfamilie vor uns, die sich offensichtlich zum Ziel gesetzt hat, auf jede Anweisung der Grenzbeamtin exakt mit dem Gegenteil zu reagieren… Endlich durch die Schleuse rennen wir nach einer Fahrt mit der Monorail durch gefühlt endlose Gänge und stürzen hechelnd in letzter Sekunde in den Flieger. Bis Chicago sind dreieinhalb Stunden Zeit, wieder zu Atem zu kommen.

Anders als bei der Einreise wird das Gepäck durchgecheckt, wir können unseren neu auf vier Stunden angewachsenen Zwischenaufenthalt also komplett der Nahrungssuche widmen. Es läuft teils auf (gute!) Brötchen, hauptsächlich aber auf ein Mc Donalds-Menü als frühes Mittagessen und Starbucks-Kaffee zum späten Frühstück hinaus. Flughäfen sind eben ein teures Pflaster. Wir suchen nach Erklärungen für den verschobenen ersten Teilflug, werden aber nicht fündig. In jedem Fall gab es keine Vorabinformation der Airline und ich hatte erst am Vorabend ein letztes Mal die Abflugzeit überprüft.

Zurück nach Good Old Europe

Der Transatlantikflug ist diesmal wesentlich kürzer und bequemer. Wir haben Plätze am Rand erwischt und damit verhältnismäßig viel Beinfreiheit. Das Essen schmeckt, dafür ist aber die Unterhaltungselektronik nicht ganz so umfangreich wie auf dem Hinflug. Schlafen klappt zwar nicht, aber wir kommen ziemlich entspannt morgens um 8 Uhr in London Heathrow an. Die Grenzkontrollen auf dem alten Kontinent sind verglichen mit dem militärischen Umgangston in Las Vegas ein Traum, in Heathrow steht sogar ein extra ein Beamter am Eingang zur Warteschlange, der die Ankommenden freundlich begrüßt und neben Hinweisen zur Kontrolle Zeit für Small Talk hat. Sehr sympathisch 🙂

Rückflug
Warten in Heathrow. Zumindest mit gutem Kaffee 🙂

Die gut fünf Stunden in London Heathrow verbringen wir mit Essen, Kaffee und Dösen und auch der letzte Teilflug nach Berlin läuft ohne nennenswerte Ereignisse. Am Gepäckband in Tegel kommt mein Koffer als einer der ersten, Christopher und Nico warten aber noch. Als wir die letzten Personen im Raum sind kommentiert die Flughafenangestellte unser Warten mit einem schlichten „Det wars!“ und wir machen uns auf die Suche nach dem Schalter für Verlustgepäck. Heathrow hat zwar einen Ruf als das Bermudadreieck der verlorenen Koffer, es lässt sich aber recht schnell klären, dass die beiden fehlenden Koffer noch in London sind, mit dem nächsten Flug nachkommen und Christopher und Nico dann per Kurier nachgeschickt werden. Als ich meine 23 Kilo zum Bus wuchte bin ich mehr als nur ein wenig neidisch.

Letzte Etappe: Per ICE nach Leipzig

Eine Busfahrt zum Hauptbahnhof und eineinviertel Stunden im ICE später sind wir kurz vor 20 Uhr wieder in der schönsten und einzigen Metropole Sachsens angekommen. Anders als beim Hinflug ist aber mein Zeitempfinden diesmal völlig neben der Spur. Ich bin trotz 36 Stunden auf den Beinen hellwach und sprühe vor Energie. Erst gegen 2 Uhr nachts schaffe ich es, mich auch nur ins Bett zu legen. Schlafen kann ich maximal zwei Stunden und bin froh, am nächsten Tag noch frei zu haben. Auch in der nächsten Nacht spüre ich keine Spur von Müdigkeit, leider ist der folgende Freitagmorgen mein erster Arbeitstag. Auch das geht vorbei, meine innere Uhr braucht aber noch bis zum Sonntagmorgen, um sich wieder einzupegeln. Ein komplettes Wochenende für die Umstellung einzuplanen ist definitiv kein Fehler.



vom Hotel zum Mietwagencenter: 5 Meilen / 8 Kilometer
Flug von Las Vegas LAS über Chicago ORD und London LHR nach Berlin TXL: Ewigkeiten

McDonalds am Flughafen in Chicago: 7,41 $
Snacks in London Heathrow: 13,00 £
Bahntickets: 129,25 €

Michael

Hallo, ich bin Michael. Wenn ich nicht im Alltag mit Statistiken und Zahlen jongliere genieße ich es, die Welt zu erkunden.

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