Prolog: Packen, Aufbruch mit Verlusten, ab nach Berlin

Prolog: Packen, Aufbruch mit Verlusten, ab nach Berlin

Da unser Flug um 7 Uhr morgens von Berlin startet haben wir uns entschieden, schon einen Tag eher nach Berlin zu fahren und aus der Nacht vor dem Abflug noch an Schlaf herauszuholen was möglich ist. Wenn alles planmäßig verläuft sind wir bis zu unserem Ziel San Jose im Silicon Valley südlich von San Francisco mindestens 25 Stunden unterwegs. San Jose hat für uns gegenüber San Francisco (SFO) den Vorteil, dass die Flüge dorthin mindestens 200 EUR günstiger sind und wir es so vermeiden, nach einem überlangen Tag auf den Beinen noch größere Strecken mit dem Auto zurücklegen zu müssen.

Da der ICE nach Berlin erst um 16 Uhr fährt ist noch genug Zeit, Vormittags die letzten fehlenden Utensilien zu besorgen, gemütlich zusammen mit Christopher beim Mittagessen die Freunde und Kollegen zu verabschieden und danach final die Koffer zu packen.

Das Kreuz mit dem Packen

Ich bin ein Freund davon, den Koffer erst so spät wie möglich zu packen. Einerseits hasse ich es, schon eine Woche vor Aufbruch im Provisorium zu leben. Andererseits ist man auch mit einem gepackten Koffer nie komplett fertig und packt sowieso mindestens noch drei Mal aus und wieder ein.

Deshalb: Eine ordentliche Packliste vorbereiten, rechtzeitig vorher die großen Brocken, also Zelt, Schlafsack, Isomatte und Wanderschuhe probeweise einpacken, wiegen, wie viel Spielraum zu den erlaubten 23 kg bleibt und den Rest am Abend vor der Abreise entspannt einpacken. Soweit das Prinzip, die Umsetzung läuft reibungslos. Da mein Koffer der größte ist transportiere ich das Zelt und den Großteil der Campingausrüstung.

Als Ausgleich habe ich einige Tage vorher schon meine Wanderschuhe und einige Kleidungsstücke an Nico und Christopher abgetreten, so dass wir alle bequem innerhalb des erlaubten Freigepäcks bleiben. Ich entscheide mich spontan, statt des geplanten Handgepäck-Trolleys doch lieber einen Tagesrucksack mitzunehmen und bekomme auch darin bequem alles Nötige unter.

Ab nach Berlin – für einige von uns zumindest

Dann steht der Aufbruch an. Insgesamt ein merkwürdiges Gefühl, das Haus zu verlassen und zu wissen, dass das Ziel erst 48 Stunden später und einen Ozean und zwei Kontinente weiter westlich erreicht wird. Unser Treffpunkt ist der Bahnsteig. Nico steht vorbildlich schon da, als ich 7 Minuten vor Abfahrt zu ihm stoße. Christopher nicht. Der mit einer diebischen Freude am Schwarzsehen ausgestattete Nico beginnt schon auszumalen, was hätte passieren können wenn wir nicht so viel Zeitpuffer bis zum Flug hätten. Ein Telefonat später ist dann auch klar, dass Christopher noch im Bus steht und es eine knappe Kiste wird. Wir raten ihm, zu rennen und sich in den erstbesten Waggon zu hechten, steigen selbst ein und drücken die Daumen. Als der Zug sich in Bewegung setzt, steht nach einigen Minuten bangen Wartens fest, dass wir vorerst nur zu zweit unterwegs sind. Die Schaffnerin reagiert rührend auf unseren Verlust und wünscht uns alles Gute. Der Zurückgelassene kümmert sich unterdessen um die nächste Zugverbindung nach Berlin.

Nach Ankunft am Berliner Hauptbahnhof nutzen wir die Stunde bis zur Wiedervereinigung bei strahlendem Sonnenschein und arbeiten an unserer Urlaubsbräune. Christopher stößt nach einer guten Stunde wieder zu uns. Wieder zu dritt folgen die obligatorischen Sticheleien und dann ein ausgiebiges Abendessen bei Vapiano im Hauptbahnhof mit Blick auf Reichstag und Kanzleramt.

Wir nehmen den Bus in Richtung unseres Hotels in der Nähe des Flughafens Tegel. Da wir gegen 4 Uhr morgens bereits zum Flughafen aufbrechen müssen kaufen wir direkt an der Rezeption unsere Bustickets und organisieren uns statt des Frühstücks Lunchpakete. Wir packen noch einige Kleinigkeiten um, wiegen ein letztes Mal unsere Gepäckstücke und fallen gegen 21 Uhr in die Betten.

Leipzig Hbf nach Berlin Hbf: 1h 15 min
Bahntickets: 47,75 €
Bus: 8,10 €
Hotel: 85,00 €
Michael

Hallo, ich bin Michael. Wenn ich nicht im Alltag mit Statistiken und Zahlen jongliere genieße ich es, die Welt zu erkunden.

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